Großbrände stoppen – Kreislaufwirtschaft fördern
Die kommunalen und privaten Abfallentsorger in Deutschland haben am 10. Okktober 2023 mit einem LKW-Corso im Berliner Regierungsviertel auf die Gefahr von Batteriebränden aufmerksam gemacht. Mit der Aktion wiesen u.a. der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) mit Unterstützung u.a. kommunaler Abfallwirtschaftsbetriebe darauf hin, dass immer häufiger falsch entsorgte Batterien Brände in Entsorgungsanlagen und Müllfahrzeugen auslösen können.
Niemegk, 11. Oktober 2023. Elektronische Grußkarten im Papiermüll, blinkende Kinderschuhe oder elektronische Spiel- und Sportgeräte im Restmüll – immer häufiger brennt es in Müllsammelcontainern, in Müllfahrzeugen oder in Recyclinganlagen, weil Lithium-Ionen-Akkus falsch entsorgt werden.
Zugleich nimmt die Verwendung von Batterien und noch dazu ihre Energiedichte weiter zu – und damit auch die Gefahr von Bränden. Brände aufgrund von falsch entsorgten Lithium-Akkus können gravierend sein, da sie sich schnell ausbreiten und nur schwer gelöscht werden können. Diese Brände gefährden den Bestand von Anlagen und in erster Linie die Sicherheit und Gesundheit von Müllwerkern oder Angestellten von Recyclinganlagen. Was die wenigsten wissen: Werden Lithium-Ionen-Akkus mechanisch beschädigt, z. B. gequetscht, könnten sie bereits in privaten Restmülleimern Brände auslösen.
Mit einem Großaufgebot von 50 Entsorgungsfahrzeugen, unter denen zwei Fahrzeuge der APM GmbH mitfuhren, sprachen die Verbände am 10. Oktober Politik und Hersteller sowie Bürger an, um für einen sorgsameren Umgang bei der Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus zu sensibilisieren.
Folgende Forderungen wurden erhoben:
- Batteriehersteller und Vertreiber sollten das Bewusstsein der Verbraucher schärfen, dass falsch entsorgte Batterien eine Gefahr für Leib und Leben darstellen und im Endeffekt auch wirtschaftliche Existenzen vernichten können.
- Hersteller und Handel müssen Kunden darüber konsequent informieren, dass immer mehr Elektronikgeräte batteriebetrieben und somit besonders sensibel in der Entsorgung sind.
- Hersteller und Handel müssen mit intensiven Informationskampagnen über die korrekten Entsorgungswege für Elektronikaltgeräte und Batterien besser und gründlicher aufklären – als Vorlage können beispielsweise Kampagnen für die Gefährlichkeit von FCKW dienen.
- Politik ist gefordert, Produkte, die nicht nachhaltig sind und in der Entsorgung zu kaum beherrschbaren Risiken führen, wie etwa Einweg-E-Zigaretten, unter Prüfung der Verhältnismäßigkeit in letzter Konsequenz zu verbieten.
- Batterie- und Gerätehersteller müssen sich im Rahmen ihrer Produktverantwortung in geeigneter Form finanziell an der Risikoverteilung beteiligen.
E-Geräte, die mülltonnengängig sind und teilweise potente Batterien verbaut haben:
- Laptops mit anliegendem Akku und Laptops mit eingebautem Akku
- Taschenlampen
- Akkuschrauber
- Handstaubsauer und große Staubsauger
- Handys
- Tablets
- Elektrische Zahnbürsten
- Spielzeug (größere wie Autos und Boote oder sprechende Puppen und Kuscheltiere, aber auch kleinere wie leuchtende Quietsche-Entchen oder blinkende Hüpfbälle)
- Skateboards u.a. Sportgeräte
- Rasierer
Außerdem neue Produkte, die Batterien verbaut haben, die man häufig vergisst und deshalb oft im Restmüll landen:
- E-Zigaretten (Einweg/Mehrweg)
- Rauchmelder
- Kabellose Kopfhörer
- Leuchtende Schuhe
- Glückwunschkarten (mit akustischem oder Leuchteffekt)
- Leuchtende Luftballons
Wie werden Elektroaltgeräte und Altbatterien richtig entsorgt?
Elektroaltgeräte, Altbatterien und -akkus gehören nicht in den Hausmüll (und nicht in die Umwelt). Verbraucher sind verpflichtet, sie richtig zu entsorgen. Entsorgungsmöglichkeiten gibt es insbesondere beim kommunalen Wertstoffhof der APM GmbH im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Werder/H., Teltow und Niemegk oder im Handel.
Neben den Wertstoffhöfen gibt es im Landkreis Potsdam-Mittelmark Schadstoffmobile, die wochentäglich zu unterschiedlichen Standorten im Landkreis kommen und bei denen häufig auch Altbatterien oder kleine Elektroaltgeräte abgegeben werden können. Informieren Sie sich bei Ihrer APM GmbH zum jeweiligen Annahmeportfolio.