Deutsch-Französischer Austausch: Jugendliche aus Gonfreville l’Orcher erlebten Abfallwirtschaft in Teltow
Im Rahmen des Austauschs 2024 zwischen der Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH Teltow/Berlin und der ESAT Gonfreville l`Orcher durften Menschen mit Beeinträchtigungen aus Frankreich in die Welt des Recyclings auf dem Wertstoffhof in Teltow eintauchen. Das Projekt wurde vom deutsch-französischen Bürgerfond unterstützt.
Niemegk, 30.08.2024. Der Deutsch-Französische Werkstattaustausch fand am 28. August 2024 statt und ermöglichte es einer fachlich versierten Gruppe von 15 Personen, den Wertstoffhof in Teltow zu besuchen.
Zu ihnen gehörten Menschen mit Beeinträchtigungen und kommunale Entscheidungsträger, die aus der Teltower Partnerstadt Gonfreville l’Orcher in Frankreich stammen. Sie wurden bei ihrem Deutschlandbesuch von deutschen Freunden und Kollegen begleitet.
Die Partnerstadt Gonfreville liegt in der Normandie und ist vor allem bekannt für ihre berühmte „Pont de Normandie“, eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt. Der diesjährige Austausch diente insbesondere der Stärkung der deutsch-französischen Freundschaft – z.B. anhand konkreter Alltagsfragen zum Thema Müll.
Mülltrennung in Deutschland und Frankreich
Die thematisch sehr interessierten Gäste nahmen die abfallwirtschaftlichen Gepflogenheiten in ihren jeweiligen Ländern in den Blick und diskutierten konkrete Ansätze für nachhaltiges Handeln.
Dabei kamen sie zu wesentlichen Erkenntnissen. Wird in Deutschland etwa die Entsorgung von Leichtverpackungen über die Gelbe Tonne z.B. für Kunststoffverpackungen und über die blaue Tonne für Verpackungspapier realisiert, so sei dies in Frankreich nicht derart unterschieden. „Bei uns landen alle Verpackungen, auch das Papier, in einer gelben Tonne“, gab einer der französischen Gäste zu bedenken.
„Umweltbewusstsein zu fördern und junge Menschen dazu zu befähigen, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen, ist ein Teil unseres Bildungsauftrages als kommunaler Abfallwirtschaftsbetrieb. Auch deshalb stehen die Türen unseres Teltower Wertstoffhofes für solche programmatischen Besuche offen.“
So äußerte sich APM-Geschäftsführerin Diana Grund im Vorfeld des Besuches. Dies durften auch die anwesenden Gäste erfahren. Mit einem interaktiven Programm wurden sie hineingeführt in die „Welt des Abfalls“.
Nachhaltiges Handeln für alle von Bedeutung
Nach der Begrüßung in deutscher und französischer Sprache folgte eine Führung über den Wertstoffhof, bei der die Besucher die verschiedenen Abfalltrennsysteme sowie die innovative modulare Rampenbauweise des Teltower Wertstoffhofes mit seinen drei großen Dächern kennenlernen konnten. Besonders viel Begeisterung bereitete den französischen Besuchern unterhalb der großen schattenspendenden Wertstoffhof-Überdachung der mit „Allez!“ gestartete Mülltonnen-Slalom.
Im Anschluss ging es in den Konferenzraum, wo die Abfalltrennung in Deutschland anhand von Minibehältern und Beispielabfällen veranschaulicht wurde. Fragen zum deutschen Mülltrennsystem wurden in lockerer Atmosphäre geklärt, während Kaffee und Kekse als Stärkung dafür sorgten, die gesammelten Informationen in Relationen zu den französischen Gepflogenheiten zu setzen. Abschließend sorgte das „Roue De La Fortune“, das Themen-Glücksrad, dafür, erlerntes Wissen anhand konkreter Abfallfragen nochmals zu festigen.
Hier ein paar Zitate des Tages:
„Müll trennen ist komplizierter als ich dachte.“
„Dürfen wir die Warnwesten behalten. Unsere Gruppe sieht damit so cool aus.“
„Die Mitarbeiter bei der APM sprechen sogar französisch.“
Sowohl die Gäste aus Gonfreville als auch die Gastgeber, die Stadt Teltow sowie die APM GmbH sagen danke für diesen Besuch. Solche Aktionen belegen, wie sehr nachhaltiges Handeln im Umgang mit unseren Ressourcen keine Grenzen kennt. Es ist eine gemeinsame Verantwortung, die vor allem durch Austausch erfolgreich einen Weg in die Praxis findet.